Unter dem Motto „Zirkuszauber – Zaczarowani cyrkiem“ fand vom 25. September bis zum 04. Oktober 2022 das erste internationale Austauschprojekt des Vereins InKontakt e.V. in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus Leipheim und dem Zirkus MiMa statt. Für die Leipheimer Stadtzeitung haben wir mit der Leiterin des Zirkus MiMa, der Theaterpädagogin Ute Abmayr über ihre Erfahrungen gesprochen:
Seit wann bist Du für den Zirkus MiMa in Leipheim verantwortlich und wie ist es dazu gekommen, dass Du ihn leitest?
Ich leite die Kinder - und Jugendzirkusgruppe seit März 2021. Jasemin Kont, eine Theaterkollegin, hat mich gefragt, ob ich ihre Aufgabe als Zirkusleiterin übernehmen will. Ich freute mich sehr über dieses tolle Angebot, da ich als Kind gern Zirkus gespielt habe, als Jugendliche Jonglieren und Einradfahren gelernt habe und Akrobatik mir beim Turnen Spaß gemacht hatte. Die Zirkusfreude weiterzugeben ist eine schöne Aufgabe.
Wer kann beim Zirkus MiMa mitmachen? Wie oft findet er statt?
Die Zirkusgruppe ist offen für Kinder- und Jugendliche ab 8 Jahren. Das Treffen ist jeden Freitag in der Schulzeit von 14:30 - 16:00 in der Jahnhalle in Leipheim. Mitmachen kann jeder, der neugierig auf die verschiedenen Zirkusmöglichkeiten ist.
Was trainieren die Kinder konkret?
Aktuell üben wir zusammen Partnerakrobatik, Einzelakrobatik, verschiedene Jonglierformen wie Tücher, Bälle, Diabolos, Keulen, Einradfahren, Balancekunststücke mit dem Laufball oder Rola Bola, Hula Hoop, Seilhüpfen, Clownsszenen und Tänze.
Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen für Dich und für Deinen Zirkus?
Wir haben für das Fest der Kulturen in Leipheim im Mai 2022 eine abwechslungsreiche Aufführung vorbereitet und dem Publikum präsentiert. Da gibt es viele Details, die ineinander spielen, damit die Show klappt, das forderte mich heraus, keine Frage. Und jetzt im September 2022 war meine Herausforderung der Austausch mit der Kinder- und Jugendzirkustruppe aus Krakau in Polen. Sie waren für eine Woche bei uns und wir haben von früh bis spät eine Woche zusammen trainiert sowie Sprachanimationen und ein Freizeitprogramm genossen. Gemeinsam mit dem polnischen Leiter konnten wir eine energievolle Show bei der Hockete des Leipheimer Haufens zeigen. In so kurzer Zeit eine Show vorzubereiten war für uns alle eine große Herausforderung - gemixt mit viel Freude!
Warum sollte man aus Sicht einer Zirkus-Trainerin an internationalen Projekten teilnehmen?
Im Zirkus sind die Künstler meist international. Ob ich Polnisch oder Deutsch jongliere ist ziemlich gleich. Es ist eine große Bereicherung für die Zirkusgruppe zusammen mit einer anderen Gruppe zu üben und eine kleine Show zu präsentieren. Dabei besteht zusätzlich, fast nebenbei, die Möglichkeit sich kulturell und sprachlich weiterzuentwickeln, das ist doch genial! Neugierde und Offenheit, dies ist besonders befragt bei einem internationalen Projekt und auch beim Zirkustraining. Außerdem gibt es einen richtigen Motivationsschub, sowohl für das Sprachenlernen, als auch für die Zirkusarbeit.
Wie war der Austausch mit Polen für Dich persönlich? Was hat Dich überrascht? Was war schön für Dich und Deine Zirkusgruppe?
Der einwöchige Austausch war extrem intensiv und bereichernd. Mich hat überrascht, dass sich die Gruppe mit dem großen Altersunterschied so schnell und unkompliziert zusammengefunden hat. Auch die Freude am Üben und Lernen war immer spürbar, so dass die Teilnehmer oft gar nicht aufhören wollten mit dem Zirkustraining. Schön war für mich, dass die Kinder sich gegenseitig Kunststücke beigebracht haben. Die spielerischen Sprachanimationen hätte ich mir für meine Schulzeit gewünscht, so macht Sprachenlernen richtig Spaß!
Würdest Du in Zukunft gerne ein ähnliches Projekt organisieren?
Ich freue mich sehr, wenn wir die Zirkusfreunde in Krakau besuchen können und der Rückbegegnung klappt. Ja, jederzeit wieder, es sind wirklich bleibende Erfahrungen für die Erwachsenen und die Kinder und Jugendlichen!
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